AlgorithmWatch erhält institutionelle Förderung der Schöpflin Stiftung
Die Schöpflin Stiftung wird die Arbeit von AlgorithmWatch in den kommenden drei Jahren mit einer institutionellen Förderung unterstützen, u.a. um die Fundraising-Strategie der Organiation weiterzuentwickeln und die Advocacy-Positionen zu schärfen.
Von automatisierter Bonitätsprüfung und Bewerber·innenauswahl durch Unternehmen bis hin zu vorausschauender Polizeiarbeit oder Visumsvergabe – der Einfluss algorithmischer Entscheidungssysteme (automated decision-making, ADM) wächst und verändert unsere Gesellschaft massiv. Das kann weitreichende Folgen haben für soziale Gerechtigkeit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Wie können wir sicherstellen, dass dieser Wandel demokratisch erfolgt, dass Betroffene zu Wort kommen, ihre Interessen berücksichtigt werden und die Öffentlichkeit angemessen informiert wird? Wie gewährleisten wir, dass ADM-Systeme zum Wohl von Individuen und Gesellschaft eingesetzt werden und Teilhabe stärken, statt sie zu schwächen?
Wir freuen uns bekannt zu geben, dass die Schöpflin Stiftung die Arbeit von AlgorithmWatch in den kommenden drei Jahren mit einer institutionellen Förderung in Höhe von 407.000,- Euro unterstützen wird. Die Schöpflin Stiftung engagiert sich für kritische Bewusstseinsbildung, eine lebendige Demokratie sowie eine vielfältige Gesellschaft. Sie fördert europaweit Organisationen, die sich innovativen Ansätzen für große gesellschaftliche Herausforderungen verschrieben haben.
„Es besteht ein großer Bedarf, den Einsatz von Systemen automatisierter Entscheidungsfindung kritisch zu begleiten, um Risiken zu minimieren und eine Grundlage für demokratische Auseinandersetzung zu schaffen“, sagt Tim Göbel, geschäftsführender Vorstand der Schöpflin Stiftung. „AlgorithmWatch leistet als führende europäische Forschungs- und Advocacy-Organisation in diesem Feld einen wertvollen Beitrag. Wir freuen uns, die Organisation dabei zu unterstützen, sich nachhaltig und finanziell unabhängig zu entwickeln und weiter in der Zivilgesellschaft zu verankern.“
Ziel der Förderungszusammenarbeit ist unter anderem, die Fundraising-Strategie von AlgorithmWatch weiterzuentwickeln und umzusetzen. Außerdem werden wir unsere Advocacy-Positionen schärfen, um unsere Ziele Journalist·innen, Entscheider·innen in Politik und Unternehmen, aber auch einer breiten Öffentlichkeit klar und wirksam zu vermitteln. Dabei spielt die Art der Förderung eine wichtige Rolle, wie AlgorithmWatch-Geschäftsführer Matthias Spielkamp betont: „Bürgerrechte und gesellschaftlichen Zusammenhalt – und damit die Demokratie insgesamt – zu stärken, passiert nicht von heute auf morgen. Es braucht Zeit und langfristige Strategien, gerade wenn es um komplexe Themen wie automatisierte Systeme und die sogenannte Künstliche Intelligenz geht. Daher braucht es Förderer, die bereit sind, Organisationen zu stärken, die diese Ziele verfolgen. Wir freuen uns sehr, mit der Schöpflin Stiftung eine solche Partnerin gefunden zu haben, die uns auf diesem schwierigen, aber auch außerordentlich spannenden Weg begleiten wird.“
Weitere Informationen über die Schöpflin Stiftung und Förderprogramme finden Sie unter www.schoepflin-stiftung.de.