Pressemitteilung
Wie tickt TikTok? DataSkop durchleuchtet den For-You-Feed mit Datenspenden
Was wird TikTok-Nutzer*innen in ihrem For-You-Feed angezeigt? In welche Nischen werden sie geleitet? Das wollen wir beim zweiten Datenspende-Projekt von DataSkop in den kommenden Monaten herausfinden. Vom 26. Januar bis Ende März können Nutzer*innen ihre Daten unserem Projekt zur Verfügung stellen. Mithilfe dieser Datensätze können wir uns ein besseres Bild davon machen, wie der Empfehlungsalgorithmus der Plattform funktioniert.
Berlin, 26. Januar 2023. Inhalte wie Desinformation und Hate Speech polarisieren auf Social-Media-Plattformen, was reale Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. Das gilt auch für TikTok. Das Unternehmen war zuletzt Teil heftiger Diskussionen: wegen der Verbreitung russischer Propaganda, unzureichendem Jugendschutz oder auch diskriminierender Content-Moderation.
Inhalte wie Desinformation und Hate Speech polarisieren auf Social-Media-Plattformen, was reale Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. Das gilt auch für TikTok. Das Unternehmen war zuletzt Teil heftiger Diskussionen: wegen der Verbreitung russischer Propaganda, unzureichendem Jugendschutz oder auch diskriminierender Content-Moderation.
TikTok ist mit über einer Milliarde Nutzer*innen eine der einflussreichsten Plattformen der Welt. Das DataSkop-Projektteam will deshalb den TikTok-Empfehlungsalgorithmus mit echten Nutzungsdaten untersuchen: Wie und wo entstehen Trends und Nischen? Gibt es Hinweise darauf, dass die Plattform bestimmte Inhalte prominent in den For-You-Feeds platziert? Wir konzentrieren uns auf die Themen des vergangenen Sommers, der von Krieg, Inflation, Hitzekatastrophen und Corona geprägt war. Wie stark waren diese Themen auf TikTok präsent? Wie deutlich unterscheiden sich die For-You-Feeds voneinander? Nachdem die gespendeten Daten von DataSkop-Partnern ausgewertet wurden, werden wir die Ergebnisse veröffentlichen.
Wie funktioniert’s?
Nutzer*innen laden sich unsere Open-Source-Software runter, die ihre DSGVO-Daten anfordert. Das sind private Nutzungsdaten, die Plattformen aufgrund der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) herausgeben müssen. Sobald diese Daten verfügbar sind, werden sie abgerufen. Die Nutzer*innen sehen daraufhin eine Visualisierung ihres Nutzungsverhaltens und erhalten die Option, ihre Daten zu spenden.
Hintergrund
Social-Media-Unternehmen wie Facebook, Instagram, Google und Co. wissen oft von den schädlichen Auswirkungen ihrer algorithmischen Systeme und bemühen sich, unabhängige Forschung dazu zu verhindern. Datenspenden sind einer der wenigen Wege, um undurchsichtige Algorithmen zu untersuchen. Die Öffentlichkeit hat ein berechtigtes Interesse daran, Zugang zu Plattformdaten zu erhalten: So lassen sich potenzielle Risiken für die Gesellschaft und Demokratie erkennen, Unternehmen zur Verantwortung ziehen und effektive Regulierungsmechanismen für Plattformen entwickeln.
Mehr Informationen zur Datenspende-Software erhalten Sie unter: http://dataskop.net
Falls Sie Fragen haben oder an einem Interview interessiert sind, wenden Sie sich bitte an unsere Presseabteilung:
Telefon: +49 (0)30 99 40 49 001
Mail: media@algorithmwatch.org
DataSkop ist ein Verbundprojekt von AlgorithmWatch, der Europa-Universität Viadrina, der Fachhochschule Potsdam, der Universität Paderborn und dem Verein mediale pfade. Das dreijährige Vorhaben wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms Mensch-Technik-Interaktion für digitale Souveränität gefördert.