Nicolas Kayser-Bril

Reporter

Foto: Julia Bornkessel, CC BY 4.0

Nicolas arbeitet für AlgorithmWatch als Reporter. Nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften entwickelte er 2009 interaktive, datengesteuerte Anwendungen für Le Monde. Anschließend baute er das Datenjournalismus-Team bei OWNI auf, bevor er von 2011 bis 2017 Journalism++ mitbegründete und leitete. Nicolas hält regelmäßig Vorträge auf internationalen Konferenzen, unterrichtet an französischen Journalismusschulen und leitet Schulungen für Redaktionen. Er ist einer der Hauptverfasser des Datajournalism Handbook.

Beiträge für AlgorithmWatch

OpenAI bricht eigene Regeln: Generatoren produzieren täuschende KI-Bilder zur EU-Wahl

AlgorithmWatch hat getestet, welche Bilder sich kurz vor der EU-Wahl von den großen KI-Systemen generieren lassen: Zwei der größten Anbieter halten sich nicht an Sicherheitsmaßnahmen, die sie selbst angekündigt haben.

Wie Bildgeneratoren die Welt zeigen: Stereotypen statt Vielfalt

Studien dazu befassen sich meistens nur mit MidJourney. Bei anderen Tools ist die ernste Absicht zu erkennen, eine größere Vielfalt im Output darzustellen, wenn auch mit durchwachsenem Erfolg.

Das Jahr, in dem wir auf Taten warteten: 2023 im Rückblick

Vor genau einem Jahr habe ich geschrieben, dass automatisierte Systeme im Laufe des Jahres 2023 möglicherweise endgültig reguliert werden könnten. Es hat sich gezeigt, dass meine Prognose zu optimistisch war. Die europäischen Institutionen haben es nicht geschafft, die KI-Verordnung zu verabschieden, auch nicht in einer abgeschwächten Version. Mit dem Aufstieg generativer Modelle haben derweil die Probleme zugenommen.

AlgorithmWatch begrüßt seine ersten Stipendiat*innen

Nach unserer Ankündigung, dass wir Stipendien vergeben, um journalistische Berichte über den Einsatz von automatisierten Entscheidungssystem in Europa zu fördern, haben wir über hundert Bewerbungen erhalten. Wir freuen uns nun sehr darüber, unsere ersten sechs Stipendiat*innen ankündigen zu dürfen, eine illustre Gruppe aus Journalist*innen, Akademikerinnen und einem Menschenrechtsaktivisten.

War es das Jahr, in dem die Regulierung automatisierter Systeme ihren Anfang nahm? – 2022 im Rückblick

Automatisierte Systeme tauchten 2022 in den Nachrichten überraschenderweise nur am Rande auf. Die europäischen Institutionen haben trotzdem beim Versuch, die großen Plattformen zu regulieren, die Zügel angezogen. Wie weit sie damit kommen, wird von ihrer Entschlossenheit abhängen. Es ist bereits absehbar, wo die erste große Herausforderung lauert.

Über Algorithmen in unserer Gesellschaft schreiben: AlgorithmWatch vergibt 5 Stipendien

Die Stipendiat*innen erhalten sechs Monate lang 1.200 € pro Monat und berichten über den Einsatz von automatisierten Entscheidungssystemen in Europa.

Meta angeklagt: Algorithmen als Nährboden für Betrug?

Die australische Wettbewerbsbehörde wirft Meta vor, den Betrug von Nutzer*innen zu begünstigen. Da die Betrugsfälle weltweit stattfinden, könnte die Rechtsprechung dazu globale Konsequenzen haben.

Datensätze ohne Verfallsdatum: Wie im Namen der Wissenschaft Grundrechte verletzt werden

Ein US-amerikanischer Informatiker hat mit Bildern von trans* Menschen ohne ihre Zustimmung einen Datensatz zum Trainieren von Gesichtserkennungssoftware erstellt. Jetzt haben sich die wahren Dimensionen seiner fahrlässigen Herangehensweise gezeigt.

Ein neuer europäischer Newsroom untersucht automatisierte Systeme

AlgorithmWatch freut sich sehr, ankündigen zu dürfen, dass die Deutsche Postcode Lotterie einen dezentralen Newsroom sponsort, der automatisierte Systeme in Europa untersuchen wird.

Das Jahr, in dem automatisierte Systeme kein Teil der Lösung waren – 2021 im Rückblick

Das verheerende Hochwasser in Rheinland-Pfalz und die Enthüllungen der „Facebook Files“ haben eines gemeinsam: Die Verantwortlichen hatten zwar alle Informationen, trafen aber die falschen Entscheidungen. Auch 2021 wurden den Algorithmen keine Zügel angelegt – aber es gibt die Hoffnung, dass es 2022 endlich dazu kommt.

Süddeutsche veröffentlicht Ergebnisse unseres Instagram-Forschungsprojekts zur Bundestagswahl

Inhalte der AfD landen im Instagram-Newsfeed weiter oben als die von anderen Parteien. Das zeigt eine Analyse der Süddeutschen Zeitung, die im Projekt #wahlfilter mit Hilfe eines Browser-Add-ons von AlgorithmWatch über 200.000 Datenspenden ausgewertet hat.

LinkedIn: Bewerber·innen aus dem Ausland „nicht geeignet“

LinkedIn stuft Bewerber·innen, die sich für einen Job in einem anderen EU-Land bewerben, zum Teil automatisch als „nicht geeignet“ ein. Das könnte illegal sein. Ich habe sechs nationale und europäische Agenturen darauf aufmerksam gemacht. Keine scheint ein Interesse daran zu haben, geltendes Recht durchzusetzen.

Wie Big Tech europäische Politik, Presse und Forschung umgarnt und bedrängt

Unter dem Deckmantel, Forschung und Journalismus zu fördern, haben Google, Facebook und andere große Technologieunternehmen ein umfassendes Lobby-System aufgebaut – und damit ein komplexes Netz von Abhängigkeiten und Einflussnahme gesponnen. Transparenz ist längst überfällig.

In Berlin verleiten Google Maps und TomTom Autofahrer·innen zu Gesetzesverstößen

Navigationsdienste wie TomTom und Google Maps empfehlen Autofahrer·innen, Fahrradstraßen zu benutzen und damit gegen die Verkehrsregeln zu verstoßen. Beide Unternehmen kündigten an, ihre Datenbanken zu aktualisieren. Davon ist jedoch kaum eine endgültige Lösung des Problems zu erwarten.

Die Insta-Mafia: Kleinkriminelle melden Nutzer·innen massenhaft für Profit

Teenager-Gruppen nutzen Schwachstellen in den Meldesystemen von Facebook und Instagram, um Konten zu kapern und Nutzer·innen zu belästigen. Die geplante DSA-Verordnung spricht das Problem an, wird aber wahrscheinlich zu kurz greifen.

Das Jahr, in dem die Algorithmen der Quarantäne entkamen: 2020 im Rückblick

Im Zuge der Covid-Pandemie haben Regierungen und Firmen den Ausbau automatischer Systeme beschleunigt. Initiativen der Zivilgesellschaft haben versucht, einige davon unter Kontrolle zu halten.

Automatisierte Diskriminierung: Facebook verwendet grobe Stereotypen, um die Anzeigenschaltung zu optimieren

Ein Experiment von AlgorithmWatch zeigt, dass Online-Plattformen die Anzeigenauslieferung in diskriminierender Weise optimieren. Die Nutzung durch Werbetreibende könnte gesetzeswidrig sein.

Instagram-Algorithmus: Wer gesehen werden will, muss Haut zeigen

Eine exklusive Untersuchung deckt auf, dass Instagram Bilder priorisiert, die spärlich bekleidete Männer und Frauen zeigen, und so das Verhalten von Content-Erstellern und die Weltsicht von 140 Millionen Europäern prägt – ein blinder Fleck in den EU-Richtlinien.

Wie ein Schreibfehler die Kreditwürdigkeit senken kann

Ein 52-jähriger Mann in Hannover stellte fest, dass seine Kreditwürdigkeit von einer Auskunftei falsch eingestuft worden war und ließ das korrigieren. Seine Geschichte offenbart die Lücken in der Regulierung von Bonitätsprüfungen.

Gemeinwesen im Zeichen der Automatisierung: 9 Vorhersagen für 2020

Kurz vor Anbruch des Jahres 2020 wagt AlgorithmWatch neun Vorhersagen für das neue Jahr. In zwölf Monaten werden wir schauen, inwieweit wir recht behalten haben

Der Amazonas-Brand und die CO2-Bilanz von Amazon: 2019 im Rückblick

Der Hype um die Künstliche Intelligenz hat sich gelegt, die gesellschaftlichen Auswirkungen von ADM-Systemen wurden dadurch umso sichtbarer. Regierungen, Parlamente und auch die Zivilgesellschaft haben hart darum gerungen, die großen Tech-Konzerne in die Schranken zu weisen. Aber von einem tragfähigen gesellschaftlichen Ausgleich sind wir noch weit entfernt.

AlgorithmWatch deckt auf: In mindestens zehn EU-Ländern nutzt die Polizei automatisierte Gesichtserkennung

Die Mehrheit der nationalen Polizeibehörden, die an einer Befragung durch AlgorithmWatch teilnahmen, gaben an, Software zur Gesichtserkennung bereits einzusetzen oder ihren Einsatz zu planen. Verschiedene Staaten nutzen die Technologie unterschiedlich, doch fast überall mangelt es an Transparenz.

Palantir, die Datenkrake aus dem Umfeld der Trump-Administration, zieht es nach Europa

Das Datenanalyse-Unternehmen, bekannt durch sein Mitwirken an der Abschiebe-Maschinerie der US-Regierung, stößt mit einer aggressiven Expansionsstrategie auf den europäischen Kontinent vor. Wer sind seine Kunden?

Facebook ermöglicht automatisierte Betrugsmaschen, scheitert aber bei deren automatisierter Bekämpfung

Betrüger missbrauchen die Werbeplattform von Facebook massiv. Sie setzen dabei sogenannte Cloaking-Dienste ein, um die Sicherheitschecks von Facebook zu umgehen. Das Problem dabei: Facebook könnte Cloaking automatisiert erkennen – trotz gegenteiliger Ankündigungen scheint es die Technik aber zu tolerieren.

UN-Sonderberichterstatter prangert “menschenrechtsfreie Zonen” an

Der von den Vereinten Nationen ernannte Sonderberichterstatter für extreme Armut und Menschenrechte hat einen Bericht veröffentlicht, der auf das Schärfste verurteilt, wie Regierungen die Sozialsysteme privatisieren und automatisieren.