Zuckerberg formt Meta nach Trumps Wünschen um
Statement von AlgorithmWatch: Mark Zuckerberg biedert sich der Republikanischen Partei an, indem er auf Meta-Plattformen die Moderation und Faktenchecks quasi abschafft. Solche Maßnahmen gefährden unsere Demokratien.
Mark Zuckerberg hat sich entschieden, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen, indem er die Moderation und Faktenchecks auf Metas Plattformen auf ein Minimum reduziert, vor allem auf Instagram und Facebook. Ihm ist es offensichtlich wichtiger, sich Donald Trump und seiner Anhängerschaft anzubiedern, als sich die Frage zu stellen, wie seine Plattformen der Gesellschaft schaden. Auf den Meta-Plattformen informieren sich drei Milliarden Menschen, dort bilden sie auch ihre Meinungen. Gesellschaftlicher Schaden ist nicht zu vermeiden, wenn jetzt dort einfacher Lügen und Hassrede verbreitet werden können. Zuckerberg hat jahrelang behauptet, dass er ihre Verbreitung in den Griff bekommen wolle. Das Abschaffen von Faktenchecks wird nicht dazu führen. Es ist zu erwarten, dass auf Metas Plattformen häufiger Lügen wie die auftauchen werden, dass die Wahl 2020 gestohlen worden sei oder Haitianer*innen Haustiere jagen und essen. Und solche Lügen werden zu Gewalt führen.
Das Verlegen von Metas Moderationsteams nach Texas sorgt sicher nicht dafür, dass die Moderation „politisch neutraler“ wird. Es ist ein plumper Trick, um die Gunst der Republikanischen Partei für sich zu gewinnen. Zuckerberg hat behauptet, dass die Meta-Plattformen sich der freien Meinungsäußerung verschrieben hätten. Sein neuer Kurs richtet sich aber an Menschen aus, die von Meinungsfreiheit nicht viel halten. Zuckerberg sollte stattdessen gewährleisten, dass die Beiträge auf seinen Plattformen verlässliche und pluralistische Informationen liefern und nicht einseitig in eine gefährliche Richtung abdriften.
Zuckerbergs Schritt ist ein weiteres Warnsignal dafür, wie sehr unser Informationsraum in den Händen einiger weniger Personen liegt, deren Entscheidungen unverhohlen eigennützig sind. Sie gefährden dadurch unsere Demokratien und unsere gesellschaftlichen Debatten.
Wir werden die Plattformen und ihre Algorithmen weiterhin untersuchen, um die Eigentümer für die gesellschaftlichen Folgen zur Verantwortung zu ziehen. Sie können sich hier über unsere Arbeit zur Plattform-Governance informieren.
Lesen Sie mehr zu unserer Policy & Advocacy Arbeit zum DSA.